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11.08.2016

Der Einsatz von adäquaten IT-Werkzeugen und –Systemen verbessert die Qualität der medizinischen Versorgung und die Wirtschaftlichkeit in Krankenhäusern. Die Allgeier Medical IT GmbH betreut seit vielen Jahren rund 600 Kunden bei der Digitalisierung medizinischer und verwaltungstechnischer Prozesse. In einem Interview berichtet Geschäftsführer Wolfgang Schmezer unter anderem darüber, wie externe IT-Spezialisten mit ihren Produkten und Serviceangeboten nachhaltig die digitale Transformation in Krankenhäusern unterstützen.

Herr Schmezer, wie schätzen Sie aktuell den Stand der Digitalisierung in Krankenhäusern ein?

Unserer Erfahrung nach ist der Digitalisierungsgrad in den einzelnen klinischen Fachabteilungen, beispielsweise in der Radiologie, schon sehr hoch. Die Einrichtungen sind dabei, aufgrund der immer größer werdenden Datenmengen in moderne IT-Systeme zu investieren und die komplette digitale Transformation einzuleiten. Insbesondere die Geschäftsführungen der jeweiligen Einrichtungen treiben diese Prozesse aktiv voran. Wir schätzen, dass bereits heute jedes dritte Krankenhaus eine Digitalisierungsstrategie für die medizinischen sowie Verwaltungsprozesse entwickelt hat – mit steigender Tendenz in den nächsten Jahren. In der Verwaltung nehmen wir ein zunehmendes Interesse an Themen, wie zum Beispiel digitaler Rechnungseingang, digitale Personalakten- und Vertragsverwaltung sowie klassisches ECM, wahr. Auf medizinischer Ebene bewegen wir uns in Richtung einer komplett digital ausgelegten Patientenakte.

Welches sind Ihrer Meinung nach die wichtigsten Themen?

Zweifellos steht die Thematik „Krankenhaus 4.0“ mit all ihren Facetten im Vordergrund. Aktuell beschäftigen sich die Krankenhäuser sehr intensiv mit der Einführung der elektronischen Patientenakte. Im kaufmännischen Bereich stehen derzeit Themen wie die digitale Eingangsrechnungsverarbeitung, die Verwaltung der Personalakte sowie die Dokumentation im Qualitätsmanagement oder die Vertragsverwaltung auf der Agenda. In diesem Zusammenhang rückt auch die Konsolidierung von IT-Insellösungen in den Kliniken immer mehr in den Fokus. Darüber hinaus stellt das Patientenrechtegesetz Anforderungen, die ohne eine klare Digitalisierungsstrategie kaum zu realisieren sind. Denn nur mit einer Strategie kann man heute die Abläufe und Organisation mit ihren zugehörigen Prozessen effektiv und effizient optimieren. Letztlich dreht sich auch im Gesundheitswesen alles um Kosteneinsparungen und die Steigerung der Wertschöpfung. Dafür können wir konkrete Effekte messbar belegen.

Welche Rolle nehmen IT-Unternehmen wie die Allgeier Medical IT GmbH (AMIT) angesichts der aktuellen und künftigen Herausforderungen ein?

IT-Unternehmen wie die AMIT sind gefordert, Krankenhäuser mit passenden IT-Systemen zu unterstützen. Hier sollte ein langfristiger, seriöser Partner die nötige Größe mitbringen, um die Investitionen für die Zukunft auch abzusichern. Gleichzeitig muss das IT-Unternehmen über bewährte Lösungen und Erfahrungen verfügen. Kliniken fordern daher völlig zu Recht auf der Anbieterseite langjährige Erfahrungen und vordefinierte, einfach zu implementierende Use-Cases. All das bringt die Allgeier Medical IT GmbH dank eines umfassenden Know-hows aus einer Vielzahl an Installationen mit.

Warum sollten Krankenhäuser bei der Bewältigung ihrer IT-Aufgaben mit externen Unternehmen zusammenarbeiten?

Ein wichtiger Grund, bestimmte Projekte mit externen Partnern gemeinsam abzubilden, ist, dass die internen IT-Abteilungen in den Kliniken durch die Vielzahl der Projekte nahezu ausgelastet sind. Gleichzeitig nimmt die Komplexität der Projekte in den einzelnen Bereichen immer mehr zu.

Wie unterstützen Sie medizinische Einrichtungen bei der Umsetzung ihrer Digitalisierungsstrategie?

Unser Portfolio weist zwei Schwerpunktprodukte auf: Das ist zum einen das Bild- und Datenmanagementsystem, Allgeier.PACS, das in der Radiologie eingesetzt wird. Zum anderen haben wir mit Allgeier.mDMAS ein multimediales Dokumentenmanagement- und Archivsystem entwickelt. Die Stärken und Vorteile liegen in der Zusammenführung der beiden Produkte. Und wir haben bislang jedes Krankenhausinformationssystem erfolgreich an unser System anbinden können. Mit dem herstellerunabhängigen Universalarchiv Allgeier.mDMAS lassen sich außerdem alle vorhandenen Insellösungen in der Klinik vereinheitlichen. Darüber hinaus ist der Allgeier.PACSINTEGRATOR eine optimale Lösung, um externe Bild- und Videodaten wie Röntgenfilme oder Patienten-CDs zu integrieren. Mit Allgeier.PACS-COMMUNICATOR kommunizieren die Krankenhäuser mit Zuweisern sowie Partnerklinken via DICOM-E-Mail und VPN und ermöglichen so eine optimale Zusammenarbeit sowie Versorgung der Patienten. Mit diesem umfassenden Produktportfolio sind wir in der Lage, alle medizinischen Anforderungen an eine digitale Patientenakte komplett abzubilden und gleichzeitig auch die Themen der Verwaltung zu bedienen.

Können Sie anhand eines konkreten Beispiels darstellen, wie ein Krankenhaus mit Ihren Produkten seine Prozesse verbessert hat?

Selbstverständlich. Das Schweinfurter Leopoldina-Krankenhaus hat in der Vergangenheit aufgrund steigender Fallzahlen immer mehr Papierdokumente erzeugt, die wegen der umfassenden Dokumentations- und Aufbewahrungspflichten archiviert wurden. Mit dem in 2013 in Kraft getretenen Patientenrechtegesetz hat sich diese Situation weiter verschärft. Die Folge war, dass die räumlichen Kapazitäten für eine angemessene Aufbewahrung der Akten nahezu ausgeschöpft waren und die Archivierung dem Krankenhaus eine Menge Geld kostete. Viel gravierender war jedoch, dass eine effektive und effiziente Informationsbeschaffung im Behandlungsprozess mit
Papierdokumenten und -akten auf diese Weise nicht mehr möglich war. Zwar lagen Ärzten und Pflegern viele Informationen bereits in IT-Systemen vor, dennoch mussten sie für zahlreiche Inhalte auf Papierakten zugreifen. Auf dem Weg zum papierlosen Krankenhaus hat das Leopoldina-Krankenhaus das Universalarchiv Allgeier.mDMAS seit 2016 im medizinischen Bereich erfolgreich im Einsatz.

Herr Schmezer, wagen wir einen Blick in die Zukunft: Welche Trends zeichnen sich Ihrer Meinung nach ab?

Das sind beispielsweise die Themen Software as a Service und Managed Hosting Services. Es geht zum einen um die Bereitstellung von Rechenzentren. Andererseits nimmt kundenseitig der Bedarf an Services zu, Software komplett im Rechenzentrum als Betreibermodell zu nutzen. Dem Unternehmen bleibt auf diese Weise die große Erst-Investition erspart. Stattdessen werden IT-Aufgaben auf Basis eines Vertrages mit monatlichen Ratenzahlungen umgesetzt. Generell nehmen Kunden Serviceleistungen immer mehr in Anspruch: Bei Problemen oder Fragen steht unser Serviceteam rund um die Uhr zur Verfügung. Die Mitarbeiter sind über das Helpdesk erreichbar und für Wartungsaufgaben und Remote-Services zuständig. Bei Bedarf unterstützen sie auch vor Ort und geben beispielsweise Schulungen.

Über die Allgeier Medical IT GmbH:

Die Allgeier Medical IT GmbH mit Hauptsitz in Freiburg und weiteren Geschäftsstellen in Ulm, Ismaning und Bremen ist einer der führenden Anbieter von ITHealthcare-Lösungen. Seit mehr als 15 Jahren entwickelt die Tochtergesellschaft der Allgeier IT Solutions AG innovative Software beispielsweise für die digitale Patientenakte, die digitale Bildarchivierung, das mobile Management von medizinischen Daten und zur Bearbeitung von Verwaltungsprozessen. Die Produkte der Allgeier Medical IT GmbH RIS, PACS, mECM und mDMAS sind dank der modularen Systemarchitektur je nach Bedarf skalierbar – von der Einstiegslösung über die Version für Großunternehmen bis hin zur mandantenfähigen Multisitelösung im Klinikverbund. Zum Kundenkreis zählen neben Krankenhäusern auch ambulante medizinische Einrichtungen sowie Dienstleister in ganz Europa.

Download: Auszug Experteninterview Krankenhaus-IT, Ausgabe 04/2016 als PDF


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